Es ist geschafft! Ein Jahr Vollgas! Leistungsrichterprüfung des dhv (Deutscher Hundesportverband) am 08./09./10.07.2016 beim VdH Leutenbach/Baden Württemberg
Noch nicht all zu lange ist es her, dass ich mich mit dem Gedanken befasste Leistungsrichter zu werden. Von Anfang an war es für mich klar kein Leistungsrichter in einem Rassehundeverein zu werden! Die Vielfalt der Hunderassen machte es sehr interessant Leistungsrichter bei einem Sporthundeverband zu werden. Darum war klar, dass die Ausbildung und Prüfung zum Leistungsrichter für mich, nur beim dhv stattfinden konnte. Es bot sich gerade zu an, da unser Heimatverein der HSV Mühldorf, Mitglied im BLV und somit auch Mitglied im dhv und dem VDH ist. Da der Leistungsrichterobmann des BLV, Edgar Huber, auch Vorsitzender des HSV Mühldorf am Inn ist, brachte ich Edgar meine Gedanken vor. Damit begann vor zwei Jahren der Weg zum Leistungsrichter.
Jeder Leistungsrichteranwärter-Bewerber, so heißt man, wenn man sich zum Leistungsrichter bewirbt, benötigt einen Patenrichter. Edgar fragte Gerd Biberger einen sehr erfahrenen Leistungsrichter des dhv ob er für mich die Patenrichtereigenschaft übernehmen würde. Da sich Gerd und ich von diversen Prüfungen und Veranstaltungen kannten, er mich mit meinen Hunden auch schon einige male beruteilt hatte und wir auch schon einige Fachdiskussionen führten, übernahm er sofort meine Patenschaft – für mich ein Glücksgriff!
Gerd ließ es sich nicht nehmen mich zu meiner Leistungsrichteranwartschaftsprüfung zu begleiten! Auch diese Prüfung fand vor genau einem Jahr beim VdH Leutenbach statt. Es war damals genau so heiß, als wir los fuhren, wie in diesem Jahr und damals schon war die Prüfung zur Zulassung zum Leistungsrichteranwärter sehr anspruchsvoll!
Nach bestandener Anwartschaftsprüfung begann nun die Zeit den zwingend vorgegebenen Anwartschaftskatalog des dhv abzuarbeiten. Hier wird dem Leistungsrichteranwärter vorgegeben, wie viele Hunde in den verschiedenen Prüfungsstufen zu beruteilen sind, dass er bei mindestens vier verschiedenen Leistungsrichtern als Anwärter mitrichten muss, er mindestens zweimal Prüfungsleiter gewesen sein muss usw. Es begann eine Zeit in der alles hinten angestellt wurde. Familie, Freunde, Training unserer Hunde, Freizeit und und und … Durch meinen Beruf viele Überstunden aufgebaut, begann nun die Zeit einige abzubauen, denn ein Leistungsrichteranwärter muss zu jeder Prüfung und zu jedem Hund und Prüfungsstufen einen Bericht erstellen. Dieser Bericht umfasst, die Gegebenheiten am Prüfungstag und vor allen Dingen die Beurteilung der gerichteten Hunde und die Erklärung warum der eine oder andere Punkt gezogen wurde! Für einen IPO-Hund benötigt man für einen Bericht bis zu 1,5 Stunden! Kurz um eine sehr zeitaufwändige Arbeit!
Ein Leistungsrichteranwärter hat zwei Jahre nach seiner Anwartschaftsprüfung Zeit, den vorgegebenen Katalog an Anwartschaften abzuarbeiten! Zwei Jahre? Für mich keine Option! Entweder in einem Jahr oder gar nicht! Also begann eine sehr intensive, sehr schöne aber auch überaus stressige Zeit in der mich Ursula voll und ganz unterstützte, obwohl sie mit meiner Entscheidung Leistungsrichter zu werden, überhaupt nicht einverstanden war! Mit unserem Wohnmobil und dem Hundeanhänger mit Familie, begann eine Zeit in der wir ganz Bayern bereisten. Samstags in Kirchdorf gerichtet, abends zusammengepackt und noch 350 Kilometer nach Franken gefahren um dort am Sonntag zu richten. Montags Überstundenabbau und ab dem frühen Morgen Berichte schreiben! Nach 150 mitgerichteten und beurteilten Hunden war die Zeit der Anwartschaften zu Ende. Gerd mein Patenrichter war immer mit Rat und Tat an meiner Seite!
Nun reisten wir bereits am Donnerstag zum VdH Leutenbach um am Freitag ausgeruht in die schriftliche Prüfung zu gehen.
Eine schriftliche Prüfung die den Leistungsrichteranwärtern alles abverlangte! Prüfungsordnung rauf und runter, Kynologie des Hundes, Verbandswissen usw. 5 Stunden Prüfungszeit bei sehr heißen Temperaturen! Alle Kandidaten waren danach mehr als “platt”
Nachdem wir mit unserem Gespann auf dem Gelände des VdH Leutenbach standen, nahmen es die Bayern und nicht nur die Bayern in den kurzen Pausen als Rückzugsort um sich ein wenig zu entspannen!
Samstag morgen auf die Fährte! Um 08:00 Uhr, nach einer dreiviertel Stunde mit einem Omnibus ins Fährtengelände gefahren, wurden die Aufgaben verteilt. Ein Leistungsrichteranwärter mit einem Leistungsrichteranwärterbewerber bildeten ein Team um die Fährten in den verschiedensten Prüfungsstufen zu legen. Alexander ein Vereinskamerad und LRA-Bewerber und ich hatten die Aufgabe die FH 2 zu legen. Alex musste legen und ich beaufsichtigen, dass die Fährte den Bestimmungen der IPO entsprachen. Das Gelände – nicht suchbar! Extrem trockener Stollenacker bei dem man froh sein musste, dass sich Alex – der Fährtenleger – nicht verletzte, denn man konnte kaum darauf gehen. Extreme Verhältnisse für alle. Sowohl Fährtenleger, Hundeführer und Hund und das beurteilende Team! Temperaturen um die 30 Grad. Die Leistungsrichteranwärter mussten alle Prüfungsstufen auf der Fährte richten. Die Leistungsrichterobmänner und die Obmänner für Gebrauchshundesport, der Mitgliedsverbände des dhv, waren der Maßstab für die Prüflinge! Denn sie richteten mit und damit wurden die Ergebnisse der Prüfungskandidaten verglichen!
Zurück auf dem Gelände des VdH Leutenbach begannen gegen Mittag sofort die zu richtenden Begleithundeprüfungen! Anschließend eine kurze Mittagspause und dann Abfahrt zum Verkehrsteil der BH. Anschließend waren sofort die Unterordnungen in allen Prüfungsstufen der IPO zu richten. Nachdem die Unterordnungen beendet waren ging es übergangslos in die Bewertung der Schutzdienste. Den Prüfungsplatz mit Markierungen versehen für Helferstandort, Fluchtzone usw. Nun begannen die Schutzdienste in allen Prüfungsstufen der IPO. Es waren mehrere Hundeführer mit ihren Hunden in allen Prüfungsstufen zu bewerten! Verglichen wurden die Prüfungsergebnisse mit den Ergebnissen der Leistungsrichterobmänner und Obmännern für Gebrauchshundesport der dhv-Mitgliedverbänden!
Ein Tag der mehr an die Substanz der Prüfungskandidaten ging als vorstellbar! 33 Grad in praller Sonne war sowohl für die Hundeführer mit ihren Hunden als auch für die Prüfungskandidaten mehr als anstrengend!
Nach gemeinsamen Grillen auf dem Vereinsgelände wurde der Abend nicht lang. Denn der Sonntag war ein weiterer Prüfungstag der alle Konzentration erforderte! Es wurden an die Prüfungskandidaten Themen vergeben über die sie referieren mussten. Gilbert Schwarz der LRO des dhv eröffnete den Kandidaten in einem Einzelgespräch wie ihre Leistungen eingeschätzt wurden. Nach den Vorträgen wurde den Leistungsrichteranwärtern die bestanden hatten gratuliert zum
dhv-Leistungsrichter IPO!
Nun ist sie vorbei die Anwartschaft! Ein herzliches Dankeschön meinem Patenrichter Gerd Biberger der ständig für mich mit Rat und Tat da war und mit dem ich einige Anwartschaften richten durfte! Ein herzliches Dankeschön an Ursula die immer mitfuhr und sich in der Zeit in der ich gerichtet habe um den Rest der Familie kümmerte. Danke an alle Vereine die uns immer sehr herzlich aufnahmen. Dank an Edgar mit dem ich mich auf dem Trainingsplatz immer austauschen konnte.